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26.06.2012

RWI Studie schürt Sorge um Krankenhäuser

RWI Studie schürt Sorge um Krankenhäuser

Mit einer Hiobsbotschaft wartete das Rheinische Institut für Wirtschaft in der vergangenen Woche auf: Im Jahr 2011 sollen nach der aktuellen Studie des Krankenhaus Rating Reports 15% der Krankenhäuser in Deutschland von Insolvenz bedroht sein. Ein genauerer Blick auf die Studie und die Fakten hingegen scheint notwendig.


Mit einer Hiobsbotschaft wartete das Rheinische Institut für Wirtschaft in der vergangenen Woche auf: Im Jahr 2011 sollen nach der aktuellen Studie des Krankenhaus Rating Reports 15% der Krankenhäuser in Deutschland von Insolvenz bedroht sein. Eine Meldung, die in erster Linie in der Presselandschaft für Furore sorgt. Schürt Sie doch ohnehin bestehende Ängste um die Gesundheitsversorgung - gerade in der ländlichen Region.
Ein genauerer Blick auf die Studie und die Fakten hingegen scheint notwendig. Im deutschlandweiten Vergleich der Studie liegen die Nordrhein-westfälischen Krankenhäuser im oberen Drittel. Zudem findet sich in den vorangegangenen 7 Studien des RWI immer wieder dieselbe Botschaft. Im Schnitt durch die Jahre bewertete das RWI rund 20% der Häuser als insolvenzgefährdet. Tatsächlich ist die Anzahl der Krankenhäuser nach Angaben des statistischen Bundesamtes aber in den letzten 11 Jahren nur von 2242 auf 2064 gesunken.

Begründete Sorge oder Panikmache?

Muss die aktuelle Berichterstattung dann als Panikmache gewertet werden?
Die Sorge um das Gesundheitswesen kommt natürlich nicht von ungefähr, weiß auch Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor der 2 Krankenhäuser der BBT-Gruppe in Marsberg und Paderborn. "Natürlich sind die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen schwierig. Steigende Kosten im Lohn- und Materialsektor stehen stagnierenden Leistungsentgelten entgegen. Diese Kostenschere spüren besonders die kleinen Krankenhäuser, die durch ihren Versorgungsauftrag an die kostenintensive aber vergütungsgeringe Grundversorgung gebunden sind", so Rörig. "Letztlich ist es aber immer die Frage was man aus den vorhandenen Gegebenheiten macht und nicht umsonst schneiden Krankenhäuser in frei-gemeinnütziger Trägerschaft in der RWI Studie deutlich besser ab."
Tatsächlich belegt die RWI Studie, dass nur 9% der konfessionell geführten Häuser wirtschaftliche Engpässe auszugleichen haben - hingegen werden 18% der kommunalen Krankenhäuser im "roten Bereich" eingestuft, aber nur 2% der privat geführten. Das lässt den Schluss zu, dass die vorgestellten Ergebnisse nicht schicksalshaft sind, sondern es durchaus Handlungsspielraum für die einzelnen Häuser gibt.

Handungsspielräume vorhanden


"In der Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingung vor Ort liegen nicht nur Bedrohungen sondern auch zahlreiche Chancen. Das St.-Marien-Hospital Marsberg ist dafür das beste Beispiel: Wir haben uns schon 2008 den anstehenden Herausforderungen gestellt und das Krankenhaus in den letzten Jahren einmal von links nach rechts gekrempelt. Heute stehen wir strukturell besser da denn je. Das St.-Marien-Hospital ist auch für die Zukunft bestmöglich aufgestellt."
Der Schlüssel zum Erfolg für Krankenhäuser, so prognostiziert es der Krankenhaus Rating Report läge in einer hohen Qualität der Leistungserbringung, in einem nachhaltigen Management und einer hohen Patientenzufriedenheit. Aber auch der Zusammenschluss in größeren Trägergemeinschaften wird als erfolgsentscheidend eingestuft. Einzelhäuser, besonders kommunal geführte, werden es somit immer schwerer haben zu bestehen.
"Auch in diesem Aspekt ist das St.-Marien-Hospital optimal am Markt positioniert. In der BBT-Gruppe sind wir in einer Trägergemeinschaft zu Hause, die nicht auf Gewinnmaximierung aus ist, sondern in der Tradition des Ordensgründers Peter Friedhofen den Dienst für kranke und benachteiligte Menschen zum Ziel hat. Gemeinsam mit dem Paderborner Krankenhaus stehen wir daher für innovative Lösungen ein und setzen auf Kooperationen mit allen am Gesundheitswesen Beteiligten - für eine dauerhafte qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Menschen in der Region und darüber hinaus."

Politik ist gefragt


Die bewiesene Eigeninitiative der Krankenhäuser reicht jedoch nicht aus. Gefragt und gefordert durch Verbände wie die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft oder der Verband Deutscher Krankenhausdirektoren ist die Initiative der Politik, zum Beispiel hinsichtlich der gesetzlichen Neuregelung der Krankenhaus Finanzierung. Auch die Finanznot der Länder und die dadurch beschränkten finanziellen Mittel für die gesetzlich vorgeschriebene Investitionsförderung sind zentrale Probleme, für die dringend Lösungen gefunden werden müssen. Dazu bedarf es einer Sensibilisierung der Bevölkerung für die angespannte finanzielle Lage im Gesundheitssektor. "Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, in denen es möglich ist, dem gestiegenen Bedarf an medizinischer Versorgung als Krankenhaus nachzukommen und dabei wirtschaftlich arbeiten zu können." fordert Rörig "Daher bin ich über die aktuelle, Berichterstattung dankbar, denn Politik wird immer noch für die Interessen der Bevölkerung gemacht."

Siegfried Rörig
Regionalleiter
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