Eine neue Operationsmethode halbiert die Dauer einer Bandscheibenoperation sowie die Schnittlänge. Die Marsberger Chefärzte Dr. Gregory Köppen und Dr. Carsten Schneekloth setzen sie als Erste in der Region erfolgreich bei Bandscheibenvorfällen an der Lendenwirbelsäule ein.
Durch einen rund 4mm langen Schnitt wird auf Höhe des betroffenen Wirbels ein kleines Röhrchen mit dem Endoskop und den Operationsinstrumenten in den Rücken eingeführt. Über eine Kamera blicken die Operateure ins Innere des Körpers und operieren wie mit einem Joystick die Bandscheibe. "Diese Methode ist ein enormer Gewinn für die Wirbelsäulenchirurgie.", erläutern die Chefärzte, Dr. Köppen und Dr. Schneekloth. "Der Eingriff erfolgt ohne Verletzung der Muskulatur und der Bänder und das bedeutet eine deutlich geringere Belastung für unsere Patienten. Sie sind schneller wieder fit und bereit, ihren Alltag in gewohnter Weise zu meistern." In den meisten Fällen kann der Patient bereits am Tag nach der Operation das Krankenhaus verlassen.
Nutzung natürlicher Öffnungen
Im Gegensatz zum offenen operativen Zugang wird bei der endoskopischen Operation eine natürliche Knochenöffnung der Wirbelsäule für das Einbringen des Endoskops genutzt. "Somit kann diese Technik bei allen Patienten angewendet werden, die keine Vorschädigung oder großen Verschleiß aufweisen. Besonders geeignet ist sie aber für Patienten, die schnell wieder fit und arbeitsfähig sein müssen." Auch bei Angst vor operativen Eingriffen biete sich dieser minimalinvasive Eingriff an.
Rund 100.000 € hat das Krankenhaus in die notwendige Endoskopie-Technik investiert und sich damit für eine high-end Ausstattung entschieden. Die integrierte HD-Kamera bietet ultrahochauflösende Bilder und ermöglicht eine präzise Darstellung des Körperinneren, wie sie derzeit einzigartig ist.
Gesteigerte Patientensicherheit
"Je detaillierter das Bild ist, desto präziser können wir operieren. Das steigert neben unserer langjährigen Erfahrung zusätzlich die Patientensicherheit.", betonen die Chefärzte, die nicht nur die wirbelsäulchenchirurgischen Kliniken mit vier Oberärzten in den Brüderkrankenhäusern in Marsberg und Paderborn, sondern auch als Niedergelassene die größte neurochirurgische Praxis zwischen Dortmund, Hannover und Kassel leiten. Gemeinsam mit ihrem Ärzteteam wollen die beiden Chefärzte die Methode der endoskopischen Operation ausweiten und zukünftig auch bei Nervenkanalverengungen und Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule anwenden.