10.07.2018
Über ein Jahr nach dem Brand im Juni 2017 konnte das Kesselhaus des St.-Marien-Hospitals Marsberg wieder in Betrieb genommen werden. Das bis dahin währende Provisorium hatte damit ein Ende.
Es war ein Schreckensszenario, als letztes Jahr an Pfingsten aufgrund eines technischen Defekts im Blockheizkraftwerk des St.-Marien-Hospitals Feuer ausbrach. Dank des beherzten und schnellen Notfallverhaltens der Mitarbeitenden und der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Doch das Kesselhaus, in dem die gesamte Gebäudetechnik des Krankenhauses untergebracht ist, musste von Grund auf saniert werden. Die Fertigstellung wurde jetzt mit allen Mitarbeitenden und beteiligten Firmen gefeiert.
Als der Krankenhausneubau auf dem Heidenberg 1967 fertiggestellt wurde, beherbergte das Kesselhaus die Dampf- und Heizkessel, die für die Zentralheizung, die Wäscherei, die Dampfversorgung der Küche und für die Desinfektionsautomaten der Sterilgutversorgung benötigt wurden.
Zwar wurden veraltete Geräte in den letzten Jahrzehnten nach und nach ersetzt, « doch die Verkabelung, Wasser-, Dampf- und Heizungsverteiler sowie Rohrsysteme sind nunmal historisch gewachsen, so dass die nach dem Brand erforderliche Neugestaltung sich nun als die Gelegenheit erwiesen hat, die Gebäudetechnik von Grund auf zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen », urteilt der technische Leiter Matthias Pauli.
Zusätzlich zu den Entschädigungen aus der Feuerversicherung investierte das Krankenhaus nochmal erhebliche Beträge aus Eigenmitteln in die Anlagen, die zur Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes unerlässlich sind. Einziger Wehrmutstropfen: Der Ersatz der Schwimmbadtechnik wäre wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen, zumal der Betrieb des Bades ohnehin auch schon in der Vergangenheit durch Eigenmittel bezuschusst werden musste. Derzeit wird das Bewegungsbad zurückgebaut, in dem Bereich entstehen im nächsten Jahr große attraktive Therapieräume für das Gesundheitszentrum. Auch für die steigende Zahl geriatrischer Patienten - die Station wurde jüngst um zehn Betten erweitert - sind die neuen Therapieräume eine sinnvolle Ergänzung des Angebotes.
Die komplette Baumaßnahme hat fast ein Jahr gedauert, damit der Krankenhausbetrieb reibungslos weiterlaufen konnte. Das Kesselhaus wurde komplett im Sandstrahlverfahren gereinigt, im ersten Bauabschnitt wurde die zerstörte Technik zurückgebaut und ein provisorischer Heiz- und Dampfkessel in Containern auf dem Parkplatz aufgestellt. Um den Brandschutz zu optimieren, wurde das Kesselhaus danach in mehrere kleinere Brandabschnitte eingeteilt. Untergebracht sind dort das Blockheizkraft, die Dampfzentrale für die Sterilisation, die Wasseraufbereitung, die Stromunterverteilung sowie die EDV- und TV-Einspeisung. Lichtwellenkabel sorgen für eine schnelle Datenübertragung.
Am 10. Juli wurde das Kesselhaus feierlich wiedereröffnet, für die Mitarbeitenden eine gute Gelegenheit einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen und für den stellvertretenden Hausoberen Heinrich Lake die Möglichkeit, sich bei den Mitarbeitenden für den außerordentlichen beherzten Einsatz rund um den Brand und die Folgen zu bedanken: « Ein erlebbarer Beweis, dass unsere Dienstgemeinschaft Hand in Hand schwierige Situation meistert und über sich hinauswachsen kann.»