05.04.2019
Marsberg. Bei dem ersten Termin vor Ort hat sich das MRE(Multiresistente Keime) -Netzwerk-Team des Hochsauerlandkreises über das umfangreiche Hygienekonzept des St.-Marien-Hospitals Marsberg informiert.
Dem Arbeitskreis gehören Experten verschiedener
medizinischen Einrichtungen und Vertreter des Kreisgesundheitsamtes an. Der
ansonsten in Meschede tagende Arbeitskreis wollte sich jetzt vor Ort das
Projekt "Mehrwert Hygiene" des Krankenhauses ansehen und sich über die
Erfahrungen berichten lassen.
Etwa vor einem Jahr wurden in dem 120-Betten-Haus rund 600
Hygienespender der neusten Generation installiert. Dass aus Hygienespendern
Desinfektionsmittel oder Seife kommt sei keine besonders aufregende Neuigkeit,
erklärt Uwe Riedesel, Hygienefachkraft des Krankenhauses. Bemerkenswert seien
aber die Kampagne zur Nutzung der Spender zur Händedesinfektion sowie die
Funkvernetzung der Spender. Dadurch sei die Zahl der Krankenhausinfektionen
signifikant gesunken. Dabei wurde auch das häufige Missverständnis aufgeklärt,
dass der "Krankenhauskeim" MRSA im Krankenhaus entstehe. Vielmehr brächten ihn
Patienten und Besucher ins Haus, wo er sich dann durch die Krankenhaussituation
leichter verbreiten könne.
Genau
hier setzt das Projekt "Mehrwert Hygiene" an. In einer Informationskampagne
werden sowohl Mitarbeitende also auch Patienten und Besucher auf die Bedeutung
der Händedesinfektion hingewiesen - unter anderem durch die Vielzahl der
aufgestellten Automaten, aber auch durch Informationsblätter oder Buttons mit
der Aufschrift "30 Sekunden für die Händehygiene". Die Benutzung der vernetzen
Spender kann zentral ausgewertet werden. So bekommen die Verantwortlichen
Informationen über die Nutzung wie etwa die Häufigkeit der Betätigung oder den
Abruf der Menge an Desinfektionsmittel. Im Idealfall sollen bei jedem
Gebrauch drei Milliliter abgerufen werden. Daher sei es wichtig, die Hand so
lange unter den Spender zu halten, bis der die Ausgabe von selbst beendet. Aus
den Daten können die Experten Rückschlüsse auf die Effektivität der
Händedesinfektion ziehen. Zudem melden die Spender selbsttätig, wenn
Nachfüllbedarf besteht.