14.01.2019
Beim Neujahrsempfang im St.-Marien-Hospital haben Mitarbeitende, niedergelassene Ärzte und Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Presse bei einem Imbiss nicht nur auf das Jahr 2018 zurückgeschaut und einen Ausblick auf 2019 gewagt, sondern auch langjährige Mitarbeitende geehrt. 2019 ist das Krankenhaus seit 20 Jahre in Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Trier.
2018 war ein ruhiges Jahr. Ohne große Schlagzeilen. Unspektakulär. Darin waren sich Regionalleiter Siegfried Rörig, der stellvertretende Hausobere Heinrich Lake und der Ärztliche Direktor Dr. Ralf Beyer einig.
Und doch liegt gerade in dieser Ruhe das Außergewöhnliche. Trotz zeitweiliger Personalknappheit und bei all den Herausforderungen, die kleine Krankenhäuser unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stemmen haben, hat die Dienstgemeinschaft des St.-Marien-Hospitals 4700 stationäre und 11000 ambulante Patienten wohnortnah auf hohem Niveau versorgt und gehört dabei zu den 50 Prozent der Krankenhäuser in NRW, die schwarze Zahlen schreiben.
Das Jahr 2019 hält einige besondere Ereignisse bereit. Im Jahre 1999, also vor 20 Jahren, ging das St.-Marien-Hospital in Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Trier e.V. über. Dazu lesen Sie hier einen Auszug aus der Rede des stellvertretenden Hausoberen Heinrich Lake:
"In einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung des katholischen Krankenhausvereins Marsberg
am 27.10 1998 hieß es:
"Die Trägerschaft
des MHM wird am 01.01.1999 auf den Barmherzige Brüder Trier e.V. übertragen.
Der Beschluss wurde einstimmig gefasst."
In einer
ganztägigen Klausurtagung im März 1998 war bereits einmütig beschlossen, Verhandlungen
mit 5 Krankenhausträgern zu führen.
Neben der Vincenz
Krankenhaus GmbH in Paderborn wurden auch die Barmherzigen Brüder vorgeschlagen,
die ebenfalls ein Krankehaus in Paderborn betreiben. Zusätzlich standen der Landschaftsverband,
die Sana Kliniken und die Aeklepius-Klinik GmbH auch auf der Verhandlungsliste.
Man entschied
sich aber für die konfessionellen Träger. Beide Paderborner Krankenhäuser
hatten Interesse am Marsberger Krankenhaus als wie es hieß "Satellitenkrankenhäuser".
In weiteren Verhandlungen mit beiden Trägern zeigte sich für den Vorstand, dass
die Barmherzigen Brüder für Marsberg das geeignetere Konzept vorlegen konnten.
Und so entschied man sich in einer Mitgliederversammlung für den damaligen BBT
e.V..
Verschiedene Gründe hatten zu dieser Entscheidung geführt. Die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen änderten sich, die Fallpauschalen wurden eingeführt, die wirtschaftliche Führung eines gemeinnützigen Krankenhauses wurden immer schwieriger. Um nur einige Entscheidungsaspekte zu erwähnen. Das Know how eines großen konfessionellen Krankenhausträgers schien den beteiligten Mitgliedern der richtige Weg. So können wir jetzt auf 20 bewegte Jahre zurückblicken. Und dass sich besonders in den letzten Jahren sehr viel getan hat, brauche ich hier nicht eigens zu erwähnen. Einen kleinen Einblick in die Geschichte gibt die Ausstellung auf dem Gang, die in den nächsten Wochen noch durch einige Informationen erweitert wird.
Unsere
Zusammenarbeit mit dem Brüderkrankenhaus und auch mit den weiteren
Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in der Region Paderborn/Marsberg, wie die
Medizinischen Versorgungszentren in Paderborn und Westheim, das
Betriebsarztzentrum, paderlog und das B+V Labor sind längst schon
Selbstverständlichkeiten und haben unserem Krankenhaus sehr genützt. Alle
anfänglichen Bedenken und vielleicht auch Befürchtungen "was machen die Brüder
aus unserem Krankenhaus" haben sich im Laufe der Jahre zerschlagen. Wir haben
weiterhin einen Versorgungsauftrag und werden den auch verantwortungsvoll
umsetzen, vernetzt und in kooperativer Zusammenarbeit.
Wir haben
aber auch den Anspruch, als konfessionelles Krankenhaus mit einem christlichem
Profil unterwegs zu sein.
Und da ist
das zweite besondere Ereignis des bevorstehenden Jahres. Die bevorstehenden
Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des Ordensgründers des seligen Peter
Friedhofen unter dem Motto "Entschieden für Menschen" geben uns Anlass, darüber
nachzudenken, was es heute heißt, in einem christlichen Krankenhaus zu arbeiten
und christliche Werte zu leben. woran spürt man den Unterschied zu den
nichtkonfessionellen Einrichtungen? Wie spürt man es als Patient oder
Angehöriger oder auch als Mitarbeitender?
Dieser
spannenden Frage werden wir uns stellen und wir werden auch mit den Brüdern in
Trier feiern. Es finden einige Veranstaltungen und Wallfahrten statt, Trier,
Koblenz, Rom. Und erste Interessenten haben sich ja bereits schon bereits für
den Projektchor zusammengefunden.
Es tut
einfach gut zu spüren, dass wir als Dienstgemeinschaft einem Träger angehören,
dem das Miteinander, dem gelebte Werte in den Einrichtungen wichtig sind, der
Wert darauf legt, Gemeinschaft und Getragensein erlebbar zu machen. So gesehen
haben die Mitglieder des damaligen Vorstandes des Krankenhausvereins die
richtige Entscheidung getroffen."