03.02.2020
St.-Marien-Hospital investiert in verbesserte Technik für minimal invasive Chirurgie. Der Katholische Krankenhausverein Marsberg beteiligte sich mit 40.000 € an der Anschaffung eines neuen Laparoskopieturms für Operationen im St.-Marien-Hospital Marsberg. Dieser sorgt für messerscharfe Bilder aus dem Bauchinneren bei minimal-invasiven Eingriffen an Gallenblase, Blinddarm, Dickdarm und Leiste.
Bei einer Vorstellung der neuen Technik, die seit Ende Januar vom Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. med. Michael Bucher, sowie von dem Sektionsleiter für minimal invasive Chirurgie und Oberarzt Wolfgang Zwerenz eingesetzt wird, bedankte sich letzterer beim Vorstand des Vereins des katholischen Krankenhauses: "Wir sind sehr dankbar für diese großzügige Unterstützung. Mit der Investition in die Laparoskopietechnik der neuesten Generation können wir auch sehr komplexe Eingriffe im Bauchraum durchführen. Die hochauflösende Kameratechnik sorgt für kürzere OP-Zeiten, bessere Sicht und exakte Diagnostik, kurzum für mehr Patientensicherheit."
Herzstück des Laparoskopieturmes ist eine Optik, die das Operationsfeld
optimal ausleuchtet und für mehr Schärfe und hochauflösende Bilder aus dem
Bauchinneren sorgt. "Viermal so scharf wie ein HD-Fernseher", so Zwerenz. Das
Gerät bietet Anschlüsse für verschiedene Arten und Größen von Laparoskopen.
Dies sind Instrumente mit moderner LED- Lichtquelle, die zur optischen
Untersuchung der Bauchhöhle und der in ihr liegenden Organe durch die
Bauchdecke eingeführt werden. Die Bilder werden direkt auf einen riesigen
Bildschirm übertragen, ein zusätzlicher kleiner Monitor, auf dem Bilder
angezeigt werden können, ermöglicht den Pflegenden im OP, den Eingriff mit zu verfolgen.
Alle Bilder und sogar auch Filmsequenzen werden elektronisch gespeichert und
direkt in das Krankenhausinformationssystem überspielt. Über einen
Hochleistungsdrucker druckt sich der Operateur Fotos aus, ein wertvoller
Beitrag zur Dokumentation und für das Nachgespräch mit dem Patienten. "Theoretisch
kann sich der Patient sogar über einen USB Stick ein Video von seiner Gallen-OP
mit nach Hause nehmen", schmunzelt Zwerenz.
Mehr Patientensicherheit bei minmalinvasiven Eingriffen
Der Laparoskopieturm wird bei vielen minimalinvasiven Eingriffen, also Operationen, die mit kleinen Schnitten auskommen, eingesetzt: Gallenblase, Blinddarm, Leisten- und Schenkelbrüche, Zwerchfellbrüche oder Divertikulitis, also entzündliche Ausstülpungen des Dickdarms können mittels Bauchspiegelung chirurgisch versorgt werden. Aber auch für die Diagnostik beispielsweise bei unklaren Bauchschmerzen nutzen die Ärzte die Laparoskopietechnik.
Weiterer
Bestandteil des Gerätes ist neben dem Saug- und Spülsystem ein Kohlendioxyd-Insufflator,
der automatisch genau so viel CO2 in die Bauchhöhle pumpt wie nötig ist, damit
der Chirurg agieren kann. Dabei ist das CO2 auf Körpertemperatur angewärmt, damit
die Linse nicht beschlägt. Dies war bei älteren Techniken öfter der Fall, mit
der Folge, dass die Linse nicht mehr so scharfe Bilder lieferte oder die OP
länger dauerte, da die Optik erst gereinigt werden musste.
"Der neue Laparoskopieturm ist ein weiterer Meilenstein für den Ausbau
des qualitativ hochwertigen medizinischen Leistungsspektrums im östlichen
Hochsauerland und ein echter Gewinn für die chirurgische Patientenversorgung in
der Region.", urteilt Hausoberer Heinrich Lake. Im St.-Marien-Hospital stehen
täglich laparoskopsische Eingriffe auf dem OP-Plan.
Hinweis: Wenn Sie auch
an den Verein des Katholischen Krankenhauses spenden wollen, wenden Sie sich
bitte an den 1. Vorsitzenden Dr. Jörg Ising aus Marsberg, Tel: 02992 8949.