22.08.2023
Wenn Ergotherapeutin Marion von Rüden ihre Patientinnen zum Rollatortanz bittet, liegt Musik in der Luft. Aus dem Bewegungsraum der Geriatrie des St.-Marien-Hospitals Marsberg tönen Schlager.
„Beim Tanz mit dem Rollator geht
es um die Sicherheit im Umgang mit der fahrbaren Gehhilfe. Bevor wir loslegen,
achte ich auf die korrekte Griffhöhe, denn das ist das A und O, um mit dem
Rollator gut zurechtzukommen. Sind die Griffe komfortabel eingestellt, gelingt
auch das Schwenken des Rollators zur Seite, das Wenden auf engem Raum und das Gehen
im Kreis“, berichtet von Rüden. Im hügeligen Marsberg sei es außerdem besonders
wichtig, dass die Bremsen astrein funktionieren: „Die Gefahr, dass der Rollator
wegrollt, ist groß.“
Die drei Tänzerinnen, die am
heutigen Morgen mit dabei sind, freuen sich über das Bewegungsangebot.
Choreographin von Rüden sagt: „Vorurteile gegenüber dem Rollator werden
abgebaut. Unser Ziel ist, Hemmungen komplett aus dem Weg zu räumen. Im besten
Fall rollen die Patientinnen nach ihrer Entlassung mit dem Rollator
selbstbewusst durch die Innenstadt.“
Beim Tanzen machen die Teilnehmerinnen
Tippbewegungen mit den Füßen, sie halten sich abwechselnd nur mit einer Hand am
Rollator fest und stärken ihren Gleichgewichtssinn. Das alles dient der
Sturzprophylaxe. Nebenbei werden Kraft und Ausdauer, Herz und Kreislauf
gestärkt. Und natürlich der Kopf! Marion von Rüden: „Die Choreographie müssen
sich die Tänzerinnen schließlich auch merken.“