02.04.2024
Die Leitungen des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn und des St.-Marien-Hospitals Marsberg (BBT-Gruppe) haben sich mit dem CDU-Vorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz getroffen, um im Vorfeld der Krankenhausreform um Unterstützung für eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser zu werben.
Hintergrund für das einstündige Gespräch war ein Anschreiben der Regionalleiter der BBT-Gruppe Christoph Robrecht und Siegfried Rörig an politische Akteure aus den Wahlkreisen der Region, in dem sie auf die schwierigen finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser aufmerksam machten. Durch die hohe Inflation und die Tarifsteigerungen ohne zusätzliche Mittel zur Liquiditätssteigerung sind viele Krankenhäuser in eine finanzielle Schieflage geraten.
„Wir haben Sorge, dass sich die Situation im Laufe des Jahres zuspitzt und somit eine ausreichende und flächendeckende Versorgung mit hochwertigen Krankenhausleistungen auf dem Spiel steht“, so Rörig. Drohende weitere Insolvenzen würden zu einem unkontrollierbaren Abbau der flachendeckenden Versorgung und damit zur Gefährdung der Versorgungssicherheit führen.
Die Verantwortlichen forderten, dass dringend benötigte Mittel den Krankenhäusern auch tatsächlich zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Transformationsfonds zur Begleitung der Umsetzung der Krankenhausreform ab 2026 bedürfe es einer Erhöhung des Landesbasisfallwerts rückwirkend ab 2022 um mindestens 4%. Entscheidend sei aber, die Krankenhäuser bereits vor 2026 mit Maßnahmen zur Erhaltung der Liquidität zu unterstützen.
„Entsprechend der Kernstrategie in der BBT-Gruppe stellen wir durch den Ausbau und die Vernetzung regionaler Angebote und durch Kooperationen die Gesundheitsversorgung im Hochsauerland und im Raum Paderborn sicher. Dabei stimmen wir uns eng mit benachbarten Häusern ab und sorgen für eine Ambulantisierung und intersektorale Vernetzung, ganz so wie es der Gesetzgeber für die Zukunft vorsieht. Die Krankenhausplanung muss weiter Ländersache bleiben, da die Akteure vor Ort die Gegebenheiten am besten kennen,“ appelliert Christoph Robrecht vor dem Hintergrund der Pläne des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, dass das im Referentenentwurf vorliegende Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) nicht zustimmungspflichtig im Bundesrat sein soll.
Das St.-Marien-Hospital Marsberg sei beispielsweise wegen seiner geographischen Lage ein wichtiger Standort für die Notfallversorgung am östlichen Rand des Hochsauerlandes. Daher ist es auch zertifizierter Standort im Traumanetzwerk OWL der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.
Friedrich Merz: „Unser Ziel ist, Krankenhausstrukturen zu erneuern und die Versorgung zu erhalten. Dass Medizin künftig teurer und aufwändiger wird, ist eine besondere Herausforderung. Darüber miteinander im Gespräch zu bleiben und Lösungen zu suchen, ist wichtig.“
Weitere Gespräche führten Robrecht und Rörig unter anderem auch mit MdB Dirk Wiese, Bundestagsabgeordeter für den Hochsauerlandkreis, MdB Carsten Linnemann, Bundestagsabgeordeter für den Kreis Paderborn, sowie den örtlichen Landräten und Bürgermeistern.