24.09.2024
Kommt ein schwerverletztes Unfallopfer im Schockraum des St.-Marien-Hospitals in Marsberg an, muss jeder Handgriff sitzen. Dafür ist ein Team aus Unfallchirurgen, Anästhesisten und spezialisierten Pflegefachkräften rund um die Uhr in Bereitschaft. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) hat das St.-Marien-Hospital Marsberg erneut für die Behandlung schwerverletzter Unfallopfer zertifiziert.
Dr. Ralf Beyer, Leiter des Zentrums für Chirurgie und Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie, erklärt: „Noch während Notarzt und Rettungssanitäter an der Unfallstelle sind, bekommt das Schockraum-Team alle Informationen zum Gesundheitszustand des Verunfallten. Dann greift hier ein Rad ins nächste.“
Je nachdem, wo der Unfall passiert ist, ist der Patient spätestens 30 Minuten nach dem Vorfall im Marsberger Krankenhaus. „Wir führen alle Erstmaßnahmen durch, um den Patienten zu stabilisieren“, so Beyer.
Sollte sich herausstellen, dass der Patient in einer speziellen Traumaklinik weiterbehandelt werden muss, kann dies dank der engen Vernetzung im TraumaNetzwerk Ostwestfalen umgehend geschehen. „Ein Anruf genügt und alles wird in die Wege geleitet“, sagt Dr. Anne Bödefeld-Hötger, Fachärztin für Chirurgie und Ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme (ZNA).
Für den Erhalt des Zertifikates ist neben den personellen und organisatorischen Strukturen auch die apparative Ausstattung des Schockraums ausschlaggebend: Im Schockraum stehen unter anderem Geräte zur Atemsicherung, eine Absauganlage und ein Cell-saver, der zur Rückgewinnung roter Blutkörperchen eingesetzt wird. „Diese Technologie ist besonders für Unfallopfer lebensrettend, da der häufig hohe Blutverlust kompensiert werden muss“, erklärt Chefarzt Beyer. Röntgendiagnostik, Labor und Blutdepot sind rund um die Uhr verfügbar.
Die Rezertifizierung als Lokales Traumazentrum hat eine hohe
Bedeutung für den Standort Marsberg. „Die Teilnahme am Traumaregister DGU ist
für zertifizierte Traumazentren verpflichtend. Dieses
Qualitätssicherungsinstrument der DGU ermöglicht uns eine detaillierte Analyse
von Behandlungsdaten bei der Versorgung von Schwerverletzten“, sagt Inna
Rifert, Leiterin Qualitätsmanagement.
TraumaNetzwerk Ostwestfalen
15 Kliniken aller
Versorgungsstufen aus der Region Ostwestfalen haben sich auf Initiative der
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie im "TraumaNetzwerk
Ostwestfalen" zusammengeschlossen. Die Fachvertreter der Krankenhäuser
haben sich auf die Einhaltung verbindlicher Standards geeinigt und setzten sich
dafür ein, die Versorgung von schwerstverletzten Patienten weiter zu
verbessern. Das St.-Marien-Hospital Marsberg ist als "Lokales
Traumazentrum" Mitglied des Netzwerkes und garantiert damit die Erfüllung
der Anforderungen zur Erstbehandlung von Schwerverletzten nach den Kriterien
der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.