Für Patienten im höheren Lebensalter stellen Erkrankungen des Bewegungsapparates häufige Einschränkungen der Alltagsmobilität und Selbstversorgungskompetenz dar. Neben einer erhöhten Sturzrate bedingen eine abnehmende körperliche Geschicklichkeit und eine Minderung der Knochenfestigkeit wichtige Ursachen für gehäufte Knochenbrüche, Blutergüsse oder schmerzhafte Prellungen.
Neben zahlreichen anderen im Alter bestehenden Erkrankungsbildern im Rahmen der geriatrischen Multimorbidität können eine längere Bettlägerigkeit sowie der plötzliche Ortswechsel in einer Klinik zahlreiche Begleit- und Folgeprobleme nach sich ziehen.
Das in einem Alterstraumazentrum tätige Behandlungsteam aus Unfallchirurgen und Geriatern, spezialisierten geriatrischen Fachpflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Sozialarbeitern ermöglicht es, den oftmals komplexen Erkrankungsverläufen in dem notwendigen Umfang gerecht zu werden.
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Zur geriatrischen Komplexbehandlung / geriatrische Rehabilitation
Wichtige Erkrankungsbilder stellen hüftgelenksnahe Brüche des Oberschenkels, Knochenbrüche im Bereich der Wirbelkörper, des Beckenringes, des schultergelenksnahen Oberarmes und des handgelenksnahen Unterarmes dar. Mit zunehmender Häufigkeit von notwendig gewordenen prothetischen Gelenkersatzeingriffen stellen auch Knochenbrüche im Bereich von künstlichen Gelenken (periprothetische Frakturen) zunehmende Probleme dar.
Im Rahmen der bei betagten Patienten zahlreichen Mehrfacherkrankungen (geriatrische Multimorbidität) weisen Patienten mit stattgehabten Verletzungen des Bewegungsapparates oftmals auch Einschränkungen weiterer Organsysteme oder Funktionsbereiche auf. Dazu zählen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Atmungssystems, beim Wasser- und Elektrolythaushalt, bei Blut- und Nierenerkrankungen sowie Einschränkungen der Hirnleistung.
Um eine frühzeitige Risikoabschätzung zu ermöglichen, erhalten alterstraumatologische Patienten ein geriatrisches Assessment, um funktionelle Einschränkungen und spezielle Risikokonstellationen möglichst früh und umfassend zu berücksichtigen.
Die Gewährleistung eines konstanten bzw. miteinander abgestimmten Behandlungsteams in Verbindung mit einer räumlichen Konstanz von der chirurgischen Aufnahme bis zur geriatrischen Entlassung kann helfen, viele begleitende Probleme zu verringern bzw. frühzeitig zu erfassen und zu behandeln.